Bei Depression sind Augen noch trockener
Depressionen sind mit stärkeren Beschwerden bei trockenen Augen assoziiert. Und je depressiver ein Patient ist, desto ausgeprägter sind seine Augen-Symptome, so das Ergebnis einer US-amerikanischen Studie. Wie die beiden Erkrankungen zusammenhängen ist allerdings noch unklar – ebenso, ob sich daraus therapeutische Massnahmen ableiten lassen.
Bei Patienten mit Depression sind Beschwerden des trockenen Auges meist ausgeprägter als bei Menschen ohne die psychische Erkrankung. Das legen Daten der DREAM*-Studie nahe. 535 Patienten, die am Syndrom des trockenen Auges litten, wurden bei Aufnahme in die Studie sowie sechs und zwölf Monate danach ophthalmologisch untersucht und die Symptome anhand des Ocular Surface Disease Index (OSDI) und Brief Ocular Discomfort Index (BODI) erfasst. Zudem bestimmte man bei 131 Patienten inflammatorische Marker wie Zytokine in der Tränenflüssigkeit und HLA-DR-Expression der oberflächlichen Bindehautzellen. Als depressiv galten Patienten mit einem Score < 42 bei der Mental Component Summary (MCS) im Short-Form-Gesundheitsfragebogen (SF-36).
Die Auswertung ergab, dass die depressiven Patienten sowohl beim OSDI als auch beim BODI signifikant schlechter abschnitten, also schwerere Symptome hatten. Dabei zeigte sich: Je stärker die Depression war (d.h. je niedriger der MCS-Score), desto ausgeprägter waren die Augenbeschwerden. Die in Konjunktivalzellen und Tränenflüssigkeit gemessenen Entzündungsparameter unterschieden sich zwischen den verschiedenen Depressionsstadien nicht, schreiben Dr. Yi Zhou von der Perelman School of Medicine, University of Pennsylvania, Philadelphia, und Kollegen.1