24. Mai 2022Abklärungen und Therapie bei der Lyme-Borreliose

Keine weitere Diagnostik beim Erythema migrans

Die Lyme-Borreliose betrifft diverse Organe. Am Swiss Derma Day 2022 referierte PD Dr. Martin Glatz, Facharzt für Dermatologie und Venerologie sowie Allergologie und klinische Immunologie mit Praxis in Uster, insbesondere über die Auswirkungen auf die Haut.

The castor bean tick (Ixodes ricinus)
iStock/ErikKarits

Studien belegen, dass etwa 25 % aller untersuchten Zecken von Borrelien infiziert sind, aber nur etwa 5 % aller Stiche mit einer infizierten Zecke tatsächlich zu einer Übertragung führen. Da die Transmissionskaskade erst 48 Stunden nach dem Stich aktiviert wird, ist es umso wichtiger, möglichst frühzeitig die Zecke zu entfernen – und zwar mittels einer Pinzette. Manipulationen sollte man möglichst vermeiden.

60–70 % aller Patienten mit Lyme-Borreliose zeigen eine sich ausdehnende, zentrifugal wachsende, scharf begrenzte, solitäre, rot bis rot-blaue Hautveränderung mit zentraler Rötung. Meistens befindet sich das Erythema migrans am Rumpf oder Oberschenkel, bei Kindern findet man es hingegen häufig im Schulter-, Hals- oder Kopf­bereich. Atypische Erytheme können aber auch klein bleiben oder sogar streifenförmig sein – dies vor allem in Hautregionen, welche mechanischer Belastung ausgesetzt sind wie Ellbogenbeuge oder Kniebeuge. Die Inzidenz für das Erythema migrans ist vom Mai bis September am höchsten.

Keine Serologie-Kontrollen durchführen

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