22. Dez. 202010 Argumente gegen das Sparen am falschen Ort

Die Margen des Apothekers weiter kürzen?

Die Berichterstattungen in der Tagespresse zum Thema Medikamentenpreise fallen meist sehr einseitig und zugunsten der Aussagen von santésuisse, Preisüberwacher und Bundesrat aus. Anbei zehn Argumente, die dagegen halten.

Leitende Kundenberatung Medizin mit Apotheker
iStock/alvarez

Apotheken leisten einen unverzichtbaren Beitrag in der medizinischen Grundversorgung der Bevölkerung und werden auch in Zukunft zu Einsparungen im Gesundheitswesen beitragen.

Um bei der Diskussion um Medikamentenpreise mitreden zu können, kommt man um ein bisschen Theorie nicht drumherum. So banal es scheint, nicht jeder hat das im Studium gelernt: Der Publikumspreis eines krankenkassenpflichtigen Medikamentes wird staatlich festgesetzt. Er setzt sich zusammen aus dem Fabrikabgabepreis, den Vertriebskosten und der Mehrwertsteuer (siehe Abbildung).1 Der Fabrikabgabepreis entspricht dem, was der Hersteller für sein Produkt verlangen kann. Der Vertriebskostenzuschlag, die sogenannte Vertriebsmarge, ist dazu da, die Kosten des Grossisten, Apothekers und selbstdispensierenden Arztes für Logistik, Infrastruktur und Personal sowie die Kapitalkosten (z.B. Zinsen) zu decken. Der Vertriebskostenanteil (Vertriebsmarge) wiederum setzt sich aus einer Fixmarge und einer Prozentmarge zusammen. Während die Fixmarge für alle Medikamente einer Preisklasse gleich ist, hängt die Höhe der Prozentmarge von der Höhe des Preises ab. Denn bei höheren Packungspreisen entstehen dem Apotheker zum Beispiel auch grössere Kapitalkosten und grössere Risiken bei der Lagerhaltung. Doch genau diese Prozentmarge ist der Grund, warum Apothekern und Ärzten gerne vorgeworfen wird, sie würden lieber teure Medikamente verkaufen, weil sie daran mehr verdienen. Also bitteschön, rechnen wir das einmal durch:

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