Wie Kälte und Wärme bei Rheuma wirken
Patienten mit rheumatischen Erkrankungen schwören auf Thermobehandlungen. Doch worauf der therapeutische Effekt beruht und welches Ausmass er hat, war bislang unklar. Nun gibt es aktuelle Daten.
Nach wie vor hat die physikalische Medizin einen festen Platz im multimodalen Therapiekonzept bei rheumatischen Erkrankungen. Doch genügt es heutzutage oftmals nicht mehr, eine Behandlung mit Tradition und jahrzehntelanger Erfahrung zu rechtfertigen. Vielmehr sollte jede Form von Therapie den Ansprüchen einer evidenzbasierten Medizin genügen, betonte Professor Dr. Uwe Lange von der Kerckhoff-Klinik in Bad Nauheim. Aktuelle Studien haben nun Nachweise erbracht.
So konnte im Rahmen einer retrospektiven Analyse gezeigt werden, dass die multimodale rheumatologische Komplexbehandlung bei rheumatoider Arthritis, Spondyloarthritis, Fibromyalgiesyndrom oder Osteoarthritis während des stationären Aufenthalts der Patienten zu einem signifikanten Schmerzrückgang führt, was nicht durch andere Einflüsse erklärbar war. Zwei noch unveröffentlichte prospektive Analysen bestätigen nicht nur die signifikante Besserung der Schmerzen und den damit verbundenen geringeren Analgetikabedarf, sondern bescheinigen zudem ein Anhalten des Effekts für mindestens drei Monate.