Weitermachen, auch wenn es weh tut
Viele Patienten wollen ihre Statin-Therapie wegen vermeintlicher Unverträglichkeiten schnell wieder beenden. Um die Betroffenen trotz ihrer Bedenken bei der Stange zu halten, ist intensive Aufklärung und eine individuelle Betreuung vonnöten.
Immer wieder berichten Patienten, ihr Statin nicht zu vertragen. Insbesondere klagen sie über Muskelbeschwerden, vor allem in den grossen Muskeln, über Zuckungen, Krämpfe und Schwäche. Die Daten aus placebokontrollierten Studien können die hohe Rate an Unverträglichkeiten aber nicht erklären, meint Dr. Anja Vogt von der Ludwig-Maximilians-Universität in München.
Eine einheitliche Klassifizierung der Statin-assoziierten Muskelsymptome existiert nicht. Die Experten der European Atherosclerosis Society (EAS) schlagen aber die folgende Einteilung vor:
- Muskelschmerzen: Muskelsymptome bei normaler CK-Konzentration
- Muskelsymptome: bei geringer Erhöhung der CK-Konzentration (Gruppe 1: CK-Wert < 4-fach des oberen Normwerts erhöht; Gruppe 2: > 4-fach und < 10-fach erhöht
- Myositis oder Myopathie: meist generalisierte proximale Beschwerden, auch ohne Muskelschwäche: CK-Wert > 10-fach erhöht
- Rhabdomyolyse: Muskelsymptome bei CK-Wert > 40-fach erhöht, mit Niereninsuffizienz und/oder Myoglobinurie