Höheres Risiko im Winter
Ein aussergewöhnlich kalter Winter provoziert Atemwegssymptome und Asthma-Exazerbationen. Aber können unübliche Minusgrade auch die Gefahr erhöhen, dass Asthma neu entsteht? Diese Hypothese testeten finnische Forscher um Abate Belachew vom Center for Environmental and Respiratory Health Research an der University of Oulu.
In ihre Studie schlossen die Wissenschaftler 315 Patienten der Jahrgänge 1984 bis 1990 ein, die bis zu ihrem 27. Lebensjahr eine Asthma-Erkrankung entwickelt hatten. Als Risikoperiode definierten sie jeweils die drei Wintermonate (Dezember, Januar, Februar), die der Asthma-Diagnose vorausgingen.
Die tiefste Temperatur in den Risikowintern schwankte über die Jahre zwischen -10,7 oC und +0,4 oC. Als kalt wurden jene Winter eingestuft, in denen das Thermometer unter den Durchschnittswert von -4,5 oC fiel. Zwischen Kälte und Asthma-Inzidenz zeigte sich ein linearer Zusammenhang: Mit jedem Abfall der Durchschnittstemperatur um 1 oC stieg das Asthma-Risiko um 7 %. Ein kalter Winter erhöhte verglichen mit einem durchschnittlichen das Asthma-Risiko um bis zu 41 %.
Die Autoren halten einen kausalen Zusammenhang für plausibel, weil durch Kälte die Atemwege geschädigt werden können. Sie schliessen aber nicht aus, dass auch der längere Aufenthalt in geheizten Räumen eine Rolle spielt.