Weidenröschen bei Prostatabeschwerden
Das kleinblütige Weidenröschen wird seit Langem zur Linderung von Miktionsbeschwerden bei gutartiger Prostatavergrösserung eingesetzt. In-vitro-Studien belegen entzündungshemmende, antioxidative und antimikrobielle Effekte – und auch die Rückmeldungen aus der Praxis sprechen für eine wirksame Teekur.

Wer an Flüssen und Bächen entlangwandert, findet nicht nur Abkühlung, sondern auch Inspiration. Wo das indische Springkraut noch nicht alles überwuchert, blüht im Sommer das zartrosa Weidenröschen – in klein- und auch grossblütiger Form.
Als Heilpflanze aus der Familie der Nachtkerzengewächse wird dabei vor allem Epilobium parviflorum (kleinblütiges Weidenröschen) in der Volksmedizin verwendet. Die umstrittene Phytotherapie-Autodidaktin Maria Treben (1907-1997) empfahl das Weidenröschen bereits zur Behandlung von Miktionsbeschwerden bei benigner Prostatahyperplasie (BPH).
Eine längerfristige Teekur mit einer Tagesdosis von sechs bis zehn Gramm der Pflanze soll den Harndrang und Harnverhalt deutlich reduzieren. Zwar fehlen klinische Studien, doch Untersuchungen zu Extrakten und Einzelwirkstoffen lieferten positive Ergebnisse.
- Kiss AK et al. Oenothein B’s contribution to the anti‑inflammatory and antioxidant activity of Epilobium sp. Phytomedicine. 2011 May 15;18(7):557–60. doi:10.1016/j.phymed.2010.10.016
- Stolarczyk M et al. Extracts from Epilobium sp. herbs, their components and gut microbiota metabolites of Epilobium ellagitannins, urolithins, inhibit hormone‑dependent prostate cancer cells (LNCaP) proliferation and PSA secretion. Phytotherapy Research. 2013 Dec;27(12):1842–48. doi:10.1002/ptr.4941
- Kosalec I et al. Antimicrobial activity of willowherb (Epilobium angustifolium L.) leaves and flowers. Current Drug Targets. 2013 Aug;14(9):986–91. doi:10.2174/13894501113149990177