Gesund ist nur die Abstinenz
Aktuelle Studien widerlegen den Mythos, dass Alkoholkonsum in Massen unbedenklich ist. Schon geringe Mengen scheinen sich auf Entstehung und Verlauf zahlreicher Erkrankungen auszuwirken.
Mehr als 24 g Alkohol pro Tag sind für Männer, mehr als 12 g für Frauen gesundheitsgefährdend, lauteten die bisherigen Grenzwerte. Das ist sicherlich gut gemeint, aber wissenschaftlich überholt, so Professor Dr. Helmut Seitz vom Zentrum für Leber- und Alkoholerkrankungen der Heidelberger Ethianum Klinik und Professor Dr. Ulrich John vom Institut für Community Medicine der Universitätsmedizin Greifswald. Da für viele Erkrankungen keine Schwellendosis existiert, betrage die empfohlene gefahrenlose Alkoholmenge null. Eine risikofreie Dosis gebe es nicht.
Die Beziehung zwischen Alkoholkonsum und Mortalitätsrisiko wird anders als lange angenommen nicht durch eine J-förmige Kurve beschrieben. Diese würde bedeuten, dass sich kleine C2OH-Mengen viel weniger auf die Sterblichkeit auswirken als grössere. Stattdessen ist das Verhältnis nahezu linear – auch bei geringen Mengen.