Wenn Kortisol den Körper flutet
Problem erkannt – Problem gebannt: So einfach ist es beim Cushing-Syndrom leider nicht. Der Glukokortikoid-Exzess ist mit vielen Komorbiditäten verbunden, die auch nach einer erfolgreichen Operation oftmals nicht verschwinden. Trotzdem lohnen sich Anstrengungen. Unbehandelt ist die Prognose des Cushing-Syndroms deutlich schlechter.
Wann sollte man überhaupt nach einem Cushing-Syndrom suchen? Ein einzelnes Symptom, das pathognomonisch ist für einen Hyperkortisolismus, gibt es nicht, schreiben Professor Dr. Mônica Gadelha von der Universität Rio de Janeiro und Kollegen. Hellhörig sollte man aber werden bei prämenopausalen Frauen oder Männern unter 65 Jahren, die an Osteoporose leiden, und bei Personen unter 40 Jahren mit Hypertonie.
Typisch für das Cushing-Syndrom sind ausserdem stammbetonte Adipositas, breite violette Dehnungsstreifen am Bauch, Vollmondgesicht, Akne, Hirsutismus und verstärkte Neigung zu Hämatomen und Kraftlosigkeit in den proximalen Muskeln. Treten diese Zeichen nicht in Kombination, sondern nur einzeln auf, könnte auch ein metabolisches Syndrom oder ein Polyzystisches Ovarialsyndrom dahinterstecken.