Coronavirus: Lunge, Gehirn und Niere besonders betroffen
Moderate bis schwere SARS-CoV-2-Infektionen können in einigen Organsystemen lang anhaltende Schäden hinterlassen. Wie häufig diese Komplikationen vorkommen und welche Patienten davon besonders bedroht sind, untersuchte eine britische Arbeitsgruppe mithilfe der Daten aus der prospektiven multizentrischen C-MORE-Studie.
Darin wurden 259 Patienten eingeschlossen, die wegen Covid-19 in einem Spital in Grossbritannien behandelt worden waren. Alle von ihnen unterzogen sich fünf Monate nach ihrer Entlassung einer Multiorgan-MRT und einer gründlichen klinischen Untersuchung. Als Kontrollen dienten Probanden mit einem negativen SARS-CoV-2-Test, die weder kürzlich an Covid-19 erkrankt noch in den vorangegangen zwölf Monaten stationär behandelt worden waren. Auch sie wurden klinisch und mittels Multiorgan-MRT untersucht.
Dreifach erhöhtes Risiko für Multiorganschäden
Im Vergleich zu den Kontrollen fanden sich bei den Covid-19-Patienten deutlich mehr Multiorganabnormitäten im MRT (61 % vs. 27 %). Nach Adjustierung für mögliche Einflussfaktoren war das Risiko für Multiorganveränderungen in der Covid-Gruppe um das Dreifache erhöht. Im Einzelnen liessen sich bei den Patienten signifikant häufiger Abnormitäten von Lungenparenchym, Gehirn und Niere beobachten als bei den Kontrollen.