Digital Detox muss nicht total sein
Drei Stunden pro Tag verbringen Menschen durchschnittlich mit ihrem Smartphone. Nackenschmerzen, weniger körperliche Aktivität, Fettleibigkeit, eingeschränkter Leistungsfähigkeit bis hin zum Suchtverhalten können die Folgen sein. Digital Detox – also eine Entwöhnung vom Smartphone – wird deshalb immer wieder gefordert. Ein absoluter Verzicht auf Handy & Co. ist jedoch nicht nötig.
PD Dr. Julia Brailovskaia und ihr Team vom Forschungs- und Behandlungszentrum für psychische Gesundheit der Ruhr-Universität Bochum haben herausgefunden, dass schon eine Stunde täglich weniger Beschäftigung mit dem Smartphone ausreicht, um langfristige Veränderungen in den Bereichen Lebenszufriedenheit und gesünderer Alltag zu bewirken.
In der Studie verzichteten 200 Testpersonen eine Woche komplett aufs Handy, ähnlich grosse Vergleichsgruppen nutzten ihr Smartphone wie bisher (n = 193) beziehungsweise reduzierten ihre Nutzungsdauer um eine Stunde (n = 226). Direkt im Anschluss an die Testwoche sowie einen Monat und vier Monate danach wurden die Teilnehmer ausführlich befragt. Im Fokus standen Lebensgewohnheiten und Befinden, fest gemacht an Indikatoren wie Bewegung, Zigarettenkonsum, persönliche Zufriedenheit sowie dem Auftreten von Angst oder depressiven Stimmungen.