22. Sept. 2023Chlamydien-Zoonosen sind vermutlich stärker verbreitet als angenommen

«Nur die Spitze des Eisbergs»

Vier Arten der Gattung Chlamydia infizieren in erster Linie bestimmte Tiere, können aber auch auf den Menschen überwechseln. Dies führt meist zu atypischen Pneumonien oder Konjunktividen. In Einzelfällen besteht akute Gefahr für werdende Mütter und das Ungeborene.

Kanarienvogel, Wellensittich, Nymphensittich und Papagei sitzen auf einer weiblichen Hand und werden gefüttert.
Christin Klose/stock.adobe.com

Das zoonotische Potenzial einiger Chlamydienarten wird häufig unterschätzt. Zwar sind die Fallzahlen im Vergleich zu Infektionen mit humanpathogenen Spezies wie Chlamydia trachomatis (sexuell übertragbare Krankheiten, Trachom) und C. pneumoniae (ambulant erworbene Pneumonie) gering. Eine durch Chlamydien verursachte Zoonose kann jedoch schwer verlaufen und u.a. zum vorzeitigen Ende einer Schwangerschaft bzw. einer atypischen Lungenentzündung führen.

Da ambulant erworbene Pneumonien selten mikrobiologisch untersucht werden, handelt es sich bei den wenigen gemeldeten Fällen zoonotischen Ursprungs vermutlich um die Spitze eines Eisbergs, erläutern Dr. ­Sarah ­Albinia von der ­Vetsuisse-Fakultät der Universität Zürich und Kollegen. Sie gehen von einer hohen Dunkelziffer aus.

Vier der vierzehn bekannten Chlamydienarten sind als Erreger von Zoonosen von Bedeutung. Sie unterscheiden sich hinsichtlich ihrer Übertragungsweise und der Krankheitsverläufe.

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