Blutzuckerspitzen verhindern
Den Blutzuckeranstieg direkt nach den Mahlzeiten bei Typ-1-Diabetes zu bändigen, stellt nach wie vor eine Herausforderung dar. Neue Substanzen und Insuline könnten dabei helfen.
Durch die sukutane Applikation gelangt Insulin ohne den Umweg durch die Leber direkt ins Blut, erklärte Professor Dr. Thomas Forst, Clinical Research Services Andernach. Natürlich freigesetztes Insulin aus den Betazellen des Pankreas muss dagegen über die Pfortader zuerst die Leber passieren, was dazu führt, dass die peripheren Insulinspiegel deutlich niedriger sind als die in der Leber.
Dieser hepato-periphere Insulinquotient spielt unter physiologischen Bedingungen eine grosse Rolle für die postprandiale Glukosekontrolle, so der Diabetologe. Bei der Subkutangabe bestehen demnach nach der Mahlzeit viel zu geringe Insulinspiegel in der Leber, zwischen den Mahlzeiten dagegen zu hohe Spiegel.
Ein weiteres Problem: Das applizierte Insulin muss erst aus dem subkutanen Fett absorbiert werden. Geschieht dies zu langsam, kommt es zu postprandialen Glukosespitzen, die mit einem erhöhten Risiko für mikro- und makrovaskuläre Komplikationen einhergehen. Durch schneller und kürzer wirksame Insulinanaloga liess sich dieses Problem bereits z.T. lösen. Diese Analoga führen zu den Mahlzeiten eingesetzt zu einer deutlichen Besserung der postprandialen Glukosekontrolle.