27. Apr. 2023Experten bewerten Migränetherapie mit Antikörpern, Gepanten und Ditanen

Teuer gleich besser?

Neue Substanzen zur Therapie des Migräneanfalls stehen ins Haus. Sie kosten deutlich mehr als die älteren Optionen, etwa die Triptane. Ob sie in jedem Fall ihren Preis wert sind, muss hinterfragt werden.

Frau leidet unter Kopfschmerzen.
solidcolours/GettyImages

Eine gut und konsistent wirksame Akutmedikation bei Migräneattacken ist wichtig, um die Patienten im Alltag zu halten und das Risiko von Chronifizierung und psychiatrischen Komorbiditäten wie Depression und Angst zu minimieren, erinnerte Professor Dr. ­Dagny Holle-Lee vom Westdeutschen Kopfschmerzzentrum, Universität Essen.

Ihr Anspruch: Das Medikament sollte Schmerzen und die subjektiv störendsten Begleitsymptome mit einer einzigen Applikation nebenwirkungsarm rasch und dauerhaft beseitigen und die Funktionsfähigkeit wiederherstellen, sodass der Patient möglichst keine Notfallversorgung oder keine Arztbesuch benötigt. Zudem muss der Patient das Medikament oral, nasal oder per Pen selbst applizieren können.

Die aktuelle Migräneleitlinie zeigt auf, was es aktuell gibt: klassische Analgetika und Triptane sowie Metoclopramid oder Domperidon gegen Übelkeit und Erbrechen. Trotz der Vielzahl an Optionen ist das Angebot ausbaufähig, denn die verfügbaren Therapeutika wirken nicht bei allen Patienten. Dies wird vor allem bei Triptanen zum Problem, weil es keine weitere Eskalationsstufe gibt.

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