Alarmstufe Rot bei alkoholbedingter Hepatitis
Die alkoholassoziierte Hepatitis ist mit einer hohen Mortalität verbunden. Therapeutisch gilt es nicht nur, die Entzündung einzudämmen. Auch Komplikationen wie Infektionen oder Blutungen müssen häufig beherrscht werden. Auf lange Sicht hilft nur eines: Abstinenz.
Die alkoholtoxische Leberschädigung hat viele Gesichter. Eines davon ist die alkoholassoziierte Hepatitis. Sie ist gekennzeichnet durch das plötzliche Auftreten von Ikterus, Leberdekompensation und Koagulopathie, beschreiben Professor Dr. Ramon Bataller, Hospital Clínic in Barcelona und Kollegen.
In ihrer schwersten Form kommt es bei der Erkrankung zu diversen Komplikationen, dazu gehören bakterielle Infektion, akut-auf-chronisches Leberversagen und Multiorganversagen. 20–50 % der Betroffenen sterben innerhalb von drei Monaten daran.
Die Diagnose der alkoholassoziierten Hepatitis wird primär klinisch gestellt. Nach den Kriterien des US-amerikanischen NIAAA* findet sich in der Anamnese ein Ikterus, der innerhalb der letzten acht Wochen neu aufgetreten ist, sowie ein fortgesetzter Alkoholkonsum von täglich mehr als 40 g bei Frauen bzw. 50–60 g bei Männern für mindestens sechs Monate bei weniger als 60 Tagen Abstinenz vor dem Auftreten des Ikterus. Zentrale diagnostische Bedeutung hat das Labor. Typisch ist eine Aspartat-Aminotransferase (AST) > 50 IU/l, bei einem Quotienten von AST/Alanin-Aminotransferase (ALT) über 1,5 (s. Kasten).