Verlust geht ans Herz
Fehl- und Totgeburten gehen sprichwörtlich ans Herz. Frauen mit unterbrochener Schwangerschaft haben ein erhöhtes Risiko für Schlaganfall und KHK im Vergleich zu denjenigen, die noch kein Kind auf diese Weise verloren haben.
Verliert eine Frau ihr ungeborenes Kind oder kommt es tot auf die Welt, steigt ihr Risiko, später im Leben eine Herz-Kreislauf-Erkrankung zu erleiden. Zu diesem Ergebnis kommen Dr. Harry Kyriacou von der Universität Cambridge und Kollegen im Rahmen einer Metaanalyse von 22 Studien. Insgesamt wurden die Daten von über vier Millionen Frauen berücksichtigt.
Insbesondere eine Totgeburt liess offensichtlich das Risiko für kardiovaskuläre Erkrankungen, eine koronare Herzkrankheit oder einen Schlaganfall um 33–51 % steigen. Dies galt im Vergleich zu Frauen, die bis dato weder eine Fehl- oder Totgeburt noch eine Abtreibung erlebt hatten. Wiederholte Fehlgeburten führten zu einem 37 % höheren Risiko für eine koronare Herzerkrankung.
Auch wenn die Schwangerschaft bewusst abgebrochen wurde, vergrösserte das die Wahrscheinlichkeit einer kardiovaskulären Erkrankung um 4 %. Nach multiplen Abtreibungen stieg das Risiko um 9 %. Die Auswertung berücksichtigte allerdings nicht, ob eine Schwangere zuvor bereits unter kardiovaskulären Erkrankungen gelitten hatte oder z.B. durch Diabetes einem erhöhten Risiko ausgesetzt war, fügen die Autoren einschränkend hinzu.