19. Jan. 2023Alkoholsucht: Psilocybin als potenzielle Add-on-Therapie

Pilzhalluzinogen gegen die Abhängigkeit

Seit etwa zwei Jahrzehnten hat das wissenschaftliche Interesse an psychedelischen Substanzen wie Psilocybin, dem Wirkstoff der «Magic Mushrooms», zur Behandlung neuropsychiatrischer Erkrankungen zugenommen. Ergebnisse mehrerer Arbeiten deuten auf das Potenzial von Psilocybin hin, eine Reihe substanzbedingter Störungen wie Alkoholsucht zu behandeln. Randomisierte klinische Studien hierzu fehlten bislang jedoch.

Upset man drinker alcoholic sitting with glass drinking whiskey alone
fizkes/gettyimages

Nun haben Wissenschaftler den Einsatz von Psilocybin-unterstützter Psychotherapie bei Menschen mit Alkoholabhängigkeit untersucht. An der randomisierten Doppelblindstudie nahmen 95 US-Amerikaner zwischen 25 und 65 Jahren und einer Alkoholabhängigkeit nach DSM-IV teil. Sie waren im Mittel seit etwa 14 Jahren alkoholabhängig und hatten in den 30 Tagen vor dem Screening an mindestens vier Tagen viel getrunken – definiert bei Männern als mindestens fünf bzw. bei Frauen als mindestens vier alkoholische Getränke pro Tag.

Über einen Zeitraum von zwölf Wochen nahmen die Probanden einmal wöchentlich an einer Psychotherapie teil. In den Wochen 4 und 8 erhielt je rund die Hälfte entweder Psilocybin oder das Beruhigungsmittel Diphenhydramin als Kontrollmedikation. Ab der Einnahme wurden die Teilnehmer für mindestens acht Stunden medizinisch überwacht.

Patienten trinken seltener und weniger

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