Länger leben dank mediterranem Lebensstil
Die Vorteile der mediterranen Ernährung in puncto kardiovaskuläre Prävention sind seit Längerem bekannt.
Am Jahreskongress der SSC/SSCS 2022 erläuterte Professor Dr. Paolo Suter, Klinik für Endokrinologie, Diabetologie und Klinische Ernährung, Universitätsspital Zürich, die wissenschaftliche Evidenz und öffnete den Blick für den salutogenetischen Aspekt eines mediterranen Lebensstils.
Prof. Suter begann mit der Kasuistik eines 55-jährigen Mannes mit einem BMI von 33 kg/m2, der ihn in der Adipositas-Sprechstunde aufsuchte. Der gebürtige Italiener berichtete, dass er, bevor er in der Schweiz lebte, nie Gewichtsprobleme hatte. Seine Ernährung im jüngeren Erwachsenenalter bestand hauptsächlich aus selbst angebauten Tomaten und selbst gebackenem Brot, und er war jeden Tag körperlich aktiv.
Die «Seven Countries Study», die ab den 1970er-Jahren regelmässig veröffentlicht wurde, zeigte erstmals einen positiven Effekt der mediterranen Küche auf die Herzgesundheit. In der Studie hatten 12.768 Männer mittleren Alters aus sieben Ländern teilgenommen, untersucht wurde die kardiovaskuläre 25-Jahres-Mortalität. Dabei verglich sie den westlichen, den mediterranen und den japanischen Ernährungsstil miteinander. In Nordeuropa standen Milchprodukte im Vordergrund, in den USA Fleisch, während in Südeuropa Gemüse, Hülsenfrüchte, Fisch und Wein auf den Tisch kamen; Getreide, Fisch und Sojaprodukte standen in Japan regelmässig auf dem Speisezettel. Dabei zeigte sich, dass die kardiovaskuläre Mortalitätsrate in Finnland mit 268/1000 am höchsten war und auf Kreta mit 25/1000 am geringsten.