Grüne Leber dank Cannabis?
In der Diskussion um die Cannabislegalisierung darf man eine Sache nicht vergessen: das vielfältige und in weiten Teilen noch unverstandene Zusammenspiel zwischen den Inhaltsstoffen der Pflanze und Medikamenten.
Wie US-Wissenschaftler in einer In-vitro-Untersuchung herausfanden, inhibieren nicht nur die Cannabinoide Tetrahydrocannabinol (THC), Cannabidiol (CBD) und Cannabinol, sondern auch ihre Metabolite mehrere wichtige Stoffwechselenzyme aus der Cytochrom-P450-Familie.
Die Alltagsrelevanz zeigt sich u.a. in der Onkologie. Dort wird Cannabis eingesetzt, um Zytostatika-Nebenwirkungen (z.B. von Cyclophosphamid) zu mildern. Einer Studie zufolge scheinen aber Cannabis oder oral gegebenes THC gegenüber Placebo keinerlei Effekte auf Übelkeit und Erbrechen zu haben. Das dürfte nach Einschätzung der Forscher darauf zurückzuführen sein, dass THC und seine Zwischenprodukte CYP2B6 hemmen, was den Abbau des Zytostatikums verlangsamt und es länger im Körper hält.