Noradrenerge Substanzen könnten Prognose verbessern
Alzheimer-Patienten scheinen von noradrenergen Wirkstoffen zu profitieren. Neben einem kleinen Effekt auf die allgemeine Kognition bessern entsprechende Medikamente vor allem ein neuropsychiatrisches Symptom.
Substanzen, die auf das noradrenerge System im Gehirn wirken, können Gedächtnisprobleme und insbesondere Apathie bei Alzheimer-Patienten lindern. So lautet das Ergebnis einer Metaanalyse, die Forscher um Michael David vom Imperial College London veröffentlicht haben. In die Auswertung flossen 19 randomisierte Studien mit insgesamt 1811 Patienten ein, die entweder an Alzheimer erkrankt waren oder eine leichte kognitive Störung aufwiesen (mild cognitive impairment, MCI).
Noradrenalin beeinflusst auch Motivation und Wachheit
In allen Untersuchungen waren Arzneimittel verabreicht worden, die überwiegend auf das noradrenerge System wirken und die normalerweise bei der Therapie einer Depression oder der Aufmerksamkeitsdefizit-/Hyperaktivitätsstörung zum Einsatz kommen, darunter MAO-A-Hemmer, Mirtazapin und Methylphenidat. Noradrenalin ist an vielen kognitiven Prozessen wie Aufmerksamkeit und Gedächtnis beteiligt, beeinflusst aber auch Motivation und Wachheit. Eine Störung dieses Neurotransmittersystems tritt schon im frühen Stadium der Alzheimer-Krankheit auf.