Supplementierung mit Folsäure steigert die Wirksamkeit von Antidepressiva
Bei schweren depressiven Episoden beruht ein neuer Ansatz auf Nutrazeutika. Eine Studie zeigt, dass die ergänzende Gabe von Folsäure den Therapieerfolg von Antidepressiva in dreifacher Weise verbessern kann.
Gemäss aktuellem Standard besteht die Behandlung der Depression aus einer Monotherapie mit selektiven Serotonin-Wiederaufnahme-Inhibitoren (SSRI), Serotonin-Noradrenalin-Wiederaufnahme-Inhibitoren (SNRI), Mirtazapin oder Bupropion. Durch die Medikation kommt es zur Hemmung der Wiederaufnahme von Monoaminen in die Synapse, was wiederum deren Konzentration im synaptischen Spalt erhöht.
Doch belastende Nebenwirkungen und oftmals unzureichendes Ansprechen erfordern die Suche nach therapeutischen Alternativen. Ein möglicher Ansatz ist die ergänzende Gabe von Nährstoffpräparaten, den Nutrazeutika. In einer Metaanalyse werteten amerikanische Wissenschaftler sechs randomisiert-kontrollierte Studien aus, in denen der Effekt von Folsäure als Zusatz zur SSRI/SNRI-Therapie untersucht wurde (1).
Folsäuremangel ist bekanntermassen mit einem erhöhten Risiko für schwere und lang anhaltende depressive Episoden, stärker ausgeprägter Symptomatik und einem erhöhten Rückfallrisiko assoziiert. Eine Erklärung für diesen Zusammenhang liegt möglicherweise in der Rolle, die Folsäure bei der Synthese von Monoaminen spielt.