Welcher Depressions-Typ sind Sie?
Bei der Therapie der Depression geht es weniger darum, die Symptome auf einer vorgegebenen Skala zu minimieren, als darum, die Lebensqualität zu verbessern. Und das gelingt am ehesten, wenn das gewählte Antidepressivum auch zu den Bedürfnissen des Patienten passt.
Fast alle Antidepressiva wirken nach demselben Prinzip: Sie erhöhen die intrasynaptische Serotonin- und/oder Noradrenalinkonzentration. Antidepressiva sind grundsätzlich wirksame Medikamente, wobei davon auszugehen ist, dass 50–75 % der Wirkung auf Placebo- und unspezifische Effekte zurückzuführen ist. Je schwerer die Depression ist, desto grösser wird die Überlegenheit des Antidepressivums gegenüber Placebo. Bei leichten Depressionen ist die Überlegenheit gegenüber Placebo nur marginal. Deshalb – und vor dem Hintergrund möglicher unerwünschter Arzneimittelwirkungen und des oft selbstlimitierenden Charakters leichter depressiver Episoden – werden Antidepressiva vornehmlich zur Behandlung mittelgradiger Depression als gleichberechtigte Alternative zu Psychotherapie empfohlen, während zur Behandlung schwerer Depressionen eine generelle Empfehlung für Antidepressiva empfohlen wird, ebenfalls in Kombination mit Psychotherapie.1 Zur Behandlung von leichten bis mittelschweren Depressionen eigenen sich Johanniskrautpräparate besonders.2