19. Mai 2021Zahnmedizin

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Foto: Gettyimages/mihailomilovanovic

Schöne Zähne – ein Wunsch vieler Kundinnen und Kunden. Dermo-Kosmetik-Spezialistin Azra Bisanovic gibt Antworten auf häufige Fragen rund um die Zahnaufhellung. (Pharmaceutical Tribune 2/19)

Manche Menschen sind mit strahlend weissen Zähnen gesegnet – andere nicht. Die Zahnfarbe ist ganz individuell und angeboren. Allerdings kann es durch verschiedene Faktoren zu Verfärbungen kommen: zum einen durch mangelnde Mundhygiene, aber auch durch Nikotin, Tee, Kaffee, Rotwein, Medikamente sowie durch Mundspülungen, die bei Entzündungen oder nach operativen Eingriffen im Mundbereich angewendet werden. Das heisst, jeder kann zumindest zeitweise unter dem Problem optisch unschöner, dunkler Zähne leiden. Vielfach werden Kundinnen und Kunden selbst aktiv. Vom Experimentieren mit beliebigen Produkten in Eigenregie ist allerdings abzuraten. Denn vielfach enthalten diese Schmirgelstoffe, die den Zahnschmelz aggressiv angreifen, und halten daher dem Vergleich mit den Richtlinien entsprechenden Produkten nicht stand.

Aufhellen, aber richtig

Wer seine Zähne bleichen möchte, muss unbedingt darauf achten, dass diese gesund sind. Bei kariösen Zähnen, freiliegenden Zahnhälsen und Zähnen mit undichten Füllungen unbedingt von Bleaching Abstand nehmen. Auch hinsichtlich sichtbarer Füllungen oder Kronen heisst es vorsichtig sein, da diese nicht wie die anderen Zähne um einige Weissstufen heller gebleicht werden können. Mit einem Besuch beim Zahnarzt geht man auf Nummer sicher. Der Arzt trägt ein Gel auf die Zähne auf, die Wirkung wird schnell und anhaltend erzielt. Eine andere Möglichkeit sind Gelschienen mit verdünntem Wasserstoffperoxid. Diese werden einige Tage zu Hause angewendet. Wichtig ist die Kontrolle der Zähne und des Zahnfleischs sowie eine Beschränkung auf zweimal jährliches Bleaching, um keine Schädigung zu riskieren.

Redaktion: Dr. Marion Breiter-O’Donovan

Tipps & Infos

  • Bewährte Hausmittel für das Bleaching: Salbei, Speisesoda und Curcuma. Aber Vorsicht, Letzteres kann bei Rissen im Zahnschmelz aufgrund seiner gelben Farbe den gegenteiligen Effekt haben. Verwendet werden die Mittel anstatt einer Zahnpasta. Diese lässt sich auch ganz einfach aus mit Backpulver verrührtem Apfelessig herstellen.
  • Natürliche Zahnaufheller auf der Speisekarte sind Käse (verringert den Säuregehalt im Mund), Erdbeeren (Vitamin C wirkt aufhellend) und Kohl (dank seiner rauen Strukur eine ideale „Zahnbürste“).
  • Als Peeling für die Zähne werden die Innenseiten von Bananen- oder Orangenschalen verwendet: eine Minute lang peelen, nach zehn Minuten wie gewohnt Zähne putzen.
  • Vorsicht mit langzeitiger Anwendung von Gels und Stiften auf Basis von Wasserstoffperoxid: Je höher dosiert dieses ist und je länger es einwirkt, umso überzeugender das Ergebnis. Langfristig kann Wasserstoffperoxid den Zahnschmelz schädigen.
  • Spezielle Zahnpasten für weissere Zähne enthalten Schlämmkreide, Silikate oder Marmorpulver, um Beläge und Verfärbungen wegzuscheuern. Oberflächliche Verfärbungen werden so entfernt, allerdings wird das Weiss nicht heller als die eigene Zahnfarbe. Diese Pasten sollten nicht täglich verwendet werden.